Dokumentation: Workshop „Psychische Störungen im Sozialrecht – Begutachtung, Konsistenzprüfung und Beschwerdenvalidierung“
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„Angststörungen, Depressionen, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit: Immer mehr Menschen bekommen eine Erwerbsminderungsrente wegen einer psychischen Erkrankung,“ meldete die Deutsche Rentenversicherung Ende 2021. Mit einem Anteil von 42 Prozent sind psychische Erkrankungen inzwischen die wichtigste Ursache für krankheitsbedingte Verrentungen. Auch für die Gewährung anderer Sozialleistungen gewinnen psychische Störungen stetig an Bedeutung. Krankheitsbilder wie (komplexe) posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), chronic fatique-Syndrom oder long covid stellen Verwaltungen und Gerichte vor zunehmende Herausforderungen. Zugleich gilt die Begutachtung psychischer Störungen auch unter Psychiatern und Psychologen als anspruchsvoll und schwierig. Die Skepsis gegenüber der Validität einschlägiger Gutachten ist nicht nur unter den betroffenen Bürgern weit verbreitet. Neben dem Verdacht der Aggravation und Simulation beeinflusst auch ein zunehmend beobachtetes Coaching von Antragstellern das Vorverständnis der Entscheidenden. Andererseits werden bestimmte psychische Störungen aufgrund von Dissimulationstendenzen unterdiagnostiziert.
Vor diesen Hintergrund will der Workshop Wege ausloten, um dennoch zu richtigen und fairen Entscheidungen zu gelangen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Voraussetzungen eines erfolgreichen Zusammenwirkens von Gerichten und Sachverständigen. Aber auch die Perspektiven aller anderen am Verwaltungs- und Gerichtsverfahren Beteiligten sollen in den Referaten und Diskussionen thematisiert werden. Daher richtet sich der Workshop gleichermaßen an Richterinnen und Richter der Sozialgerichtsbarkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialverwaltung, Anwältinnen und Anwälte, Rentenberaterinnen und Rentenberater sowie sachverständige Personen.
Termin: 20. April 2023
Ort: Bundessozialgericht, Graf-Bernadotte-Platz 5, Kassel
Zielgruppe: Richterinnen und Richter der Sozialgerichtsbarkeit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialverwaltung, Anwältinnen und Anwälte, Rentenberaterinnen und Rentenberater, Sachverständige Personen
Tagungsbeitrag:
Mitglieder des DSGT e.V.: 35,– Euro
Nichtmitglieder: 55,– Euro
Der Tagungsbeitrag wird mit Teilnahmezusage erhoben.
Ab 10.00 Uhr
Begrüßungskaffee
10.30 Uhr
Begrüßung und Einführung in das Thema
Präsidentin des DSGT e.V.
Dr. Miriam Meßling, Vizepräsidentin des BSG
Vorsitzender der DSGT-Kommission SGB VI
Ingo Schäfer, DGB Bundesvorstandsverwaltung, Referatsleiter Alterssicherungspolitik
10.45 Uhr
Psychische Störungen in der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherung sowie im sozialen Entschädigungsrecht – der rechtliche Rahmen
Beate Radon, Vorsitzende Richterin am LSG Berlin-Brandenburg
Carsten Karmanski, Richter am BSG
Dr. Christian Mecke, Richter am BSG
11.45 Uhr
Psychische Störungen – Begutachtung, Konsistenzprüfung und Beschwerdenvalidierung aus richterlicher Sicht
Dr. med. Heinfried Tintner, Vorsitzender Richter am LSG Nordrhein-Westfalen
13.00 Uhr
Mittagsimbiss
13.30 Uhr
Psychische Störungen – Begutachtung, Konsistenzprüfung und Beschwerdenvalidierung aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Sicht
Prof. Claudia Böwering-Möllenkamp,
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin,
Honorarprofessorin am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik, Universität-Duisburg-Essen
14.45 Uhr
Psychische Störungen – Begutachtung, Konsistenzprüfung und Beschwerdenvalidierung aus psychologisch-psychotherapeutischer Sicht
Priv.-Doz. Dr. Ralf Dohrenbusch
Universität Bonn, Institut für Psychologie Abt. f. Methodenlehre, Diagnostik und Evaluation und Psychotherapeutische Hochschulambulanz, Präsident Deutsche Gesellschaft für Psychologische Begutachtung e.V.
15.30 Uhr
Abschlussdiskussion
16.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Hinweis: Die Landesärztekammer Hessen hat die Veranstaltung als Fortbildung mit 7 Punkten (Kategorie A) anerkannt. Die Anerkennung als Fortbildung für Anwältinnen und Anwälte verbleibt bei den jeweils zuständigen Anwaltskammern nach Vorlage der Teilnehmerbescheinigung. Die Veranstaltung ist frei von Sponsoring. Die Inhalte des Workshops sind produkt- und dienstleistungsneutral.
Workshop Unterlagen
Unterlagen Prof. Claudia Böwering-Möllenkamp
Unterlagen Dr. Christian Mecke